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Tonne für Tonne

Die drei Schleusen den Neckar runter waren bald passiert. Wir sind früh genug gestartet, um nicht in die Sperre für die Schwimmer des Triathlons zu kommen, der an diesem Tag flussabwärts von Heidelberg stattfand. Gemächlich ging es dahin, hie und da ein Sportboot, Kies- oder Kohlefrachter. Bis zum Rhein. Kaum aus dem Neckar ausgefahren, fanden wir uns inmitten der Berufsschifffahrtneckarmuendung industrie, umgeben von gewaltigen Industrieanlagen. Die Strömung war trotz niedrigem Pegel gleich spürbar stärker und wir rasten mit wahnsinniger Geschwindigkeit den Rhein hinunter. Also mit ca. 14 km/h.

Das Manövrieren im Fahrwasser zwischen den roten und grünen Tonnen und der noch schnelleren Grossschifffahrt war bald gemeistert. Bald ändert sich die Landschaft, die Industrie muckt noch einmal mit einem Atommeiler auf, dann überwiegt das Grüne. Fischer-, Planscher-, Schwimmer- und CamperInnen geniessen den Sommertag am für uns überraschend schönen Rheinufer. Für die erste Nacht am Rhein haben wir uns einen Ankerplatz ausgesucht, dessen schmale Einfahrt laut aktuellem Pegel mit 2,8m gut Platz für unser Kielboot anpries. Die Überraschung über die unerwartete GrundberührungEinfahrt Ludwigaue am Rhein war dem Rudergänger wohl deutlich anzusehen. Auf Zuruf der erfahrenen Voreigner wurde die versandete Einfahrt mit einem kräftigen Schub überwunden und dem wohlverdienten Griller am ruhigen und sicheren Liegeplatz stand nichts mehr im Wege.

Am nächsten Morgen, diesmal weniger erschrocken, kurz über die Barre gepflügt und wieder raus auf den Rhein. Ein spannender Abschnitt wartete auf uns. Die ersten Weinberge und Hügel kündigten schon die "Gebirgsstrecke" an. ZwischFrachter vor Burg am Rheinen Bingen und St. Goar, Loreley inklusive, liegt der mythenumwobene Friedhof der Rheinschifffahrt. Oder so ähnlich. Schon wieder etwas bleich um die Nase erwartete der Rudergänger das Schlimmste. Es scheint jedoch bei Niedrigwasser geizt die Loreley mit ihren Reizen. Gut für uns, schön wars auf jeden Fall. Morgen geht es weiter die Mosel flussaufwärts. Endlich Richtung Süden.

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