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Diretissima

Wir haben sie nun tatsächlich in Angriff genommen, die direkte Überquerung der ligurischen See in Richtung la Spezia mit Start in den

Rote Felsen bei Cassis

Calanquen. Circa 190 Seemeilen, das heisst mindestens 2 Nächte nonstop. Ich war einigermaßen aufgeregt, weil das doch die erste Nachtfahrt war, die wir alleine bestritten. Aber die Bedingungen waren immerhin schon mal hervorragend: leichter Wind aus Südwest war angesagt. Die erste Nacht ist super gelaufen, wir hatten sogar bis in die früh die Segel oben. Seither gehts wieder unter Motor weiter. Im Moment sind es noch 140 Meilen bis zum Ziel.

Vom Regen in die Traufe

Der Tag beginnt mit richtig schlechtem Wetter. Immer wieder Regenschauer und Wind aus SW mit 5-7 Beaufort, sehr böig.Canal des Mines et Fer
Unser nautischer Führer beschreibt die vor uns liegende Strecke, den 5 km langen "Canal des Mines e Fer de la Moselle" als "Es ist ziemlich öde, aber wenigstens ohne Strömung. Man versäumt nichts, wenn man zügig hindurchfährt." Andy hingegen ist komplett begeistert von den Industriebauten am linken und rechten Kanalufer. Ich bin weniger begeistert, wenn nämlich wieder mal eine Böe einen Kohleschleier über Serenity und uns legt.Canal des Mines et Fer

Unseren Nachtliegeplatz finden wir im Hafen von Pont-à-Mousson. Weil wir nicht jeden Abend unsere dekadente 5-Sterne-Bordküche genießen wollen, gehen wir in ein uns empfohlenes "Fleischlokal". Die Karte klingt interessant und Andy entscheidet sich für die "Véritable Andouilette de Troyes", weil der Name der Speise so grandios sei.

Der Gesichtsausdruck beim Aufschneiden und Riechen der "Wurst" erinnert an die Grundberührung am ersten Tag - aber nicht nur er, sondern auch seine Umgebung dürfen an dem wohlriechenden Mahl teilhaben. Äußerst tapfer wird die Hälfte vertilgt. Dann helfen nur noch eine Crème Brûlée und ein Whiskey. Erst im nachhinein recherchieren wir die Zutaten und lesen die Geschmackserlebnisse anderer Wagemutiger.

Zwischen den Grenzen

Die letzten beiden Tage mussten wir immer wieder zusammen mit der Berufsschiffahrt schleusen. Schon beeindruckend, wenn so ein 110 m langer Frachter sich vor einem in die Schleuse schiebt, kaum schmaler als die Schleuse selbst. Genauso beeindruckend sein Schraubenwasser, wenn er mal kurz aufstoppt oder wieder Gas gibt. Wir versuchen also immer Respektsabstand zu halten.

frachter
Frachter Avila - unser treuer Begleiter in 2 Schleusen

Zwischen den Schleusenzeiten genießen wir die Landschaft an der Mosel, die dahinmäandert. Die Mosel ist nun Grenzfluss zwischen Deutschland und Luxemburg und wir pendeln zwischen den beiden Ländern hin und her.

 

Warten und Schippern: von Senheim bis Bernkastel

Serenity im Yachthafen des Campingplatz Bernkastel
Serenity im Yachthafen des Campingplatz Bernkastel

Heute waren wir von 10 Uhr morgens bis fast 9 Uhr abends unterwegs. Davon haben wir mehrere Stunden wartend im Unterwasser von Schleusen verbracht - der Rekord waren geschlagene 3 Stunden warten bis die Schleusung möglich war....

Dafür liegen wir jetzt an einem sehr gemütlichen Steg, der zu einem Campingplatz gehört, und sich in einem kurzen Seitenarm der Mosel befindet.

 

Schleuse für Schleuse

Ab jetzt gehts nur noch Richtung Süden. Es trennen uns ca. 1200 km und 157 Schleusen vom Mittelmeer - allerdings die erste Woche nur in Bergfahrt. Die ersten 4 Schleusen haben wir heute in Angriff genommen.
Leider ist unser Boot mit 3,30 Breite gerade zu breit für die Sportbootschleuse und daher müssen wir immer die großen Schleusen für die Berufsschiffe nehmen.
Zum Leidwesen der Schleusenwärter. Die anderen wären Automatikschleusen....
Schleuse Koblenz, Schleuse Lehmen, Schleuse Müden und zum Abendausklang Schleuse Fankel. Jeweils ca. 6,5-8,5 m Hub. Bei der "kurzen" 80 m Schleuse in Koblenz bekommen wir ganz schön das einlaufende Wasser zu spüren und sind froh um jeden Fender.
Zusätzlich halten wir uns mit dem Bootshaken von der Betonwand ab, damit der gelegte Mast, der ja einiges über das Boot hinausragt, nicht gegen die Wand knallt.
So sind wir den ganzen Tag beschäftigt....

Schleuse KoblenzSchleuse MüdenSchleuse MüdenMoselMosel

Auf zur ersten Etappe

Morgen werden wir unsere ersten Flusskilometer hinter uns bringen, die ersten Schleusen gleich dazu. Von Ziegelhausen bei Heidelberg werden wir gemeinsam mit den lieben Voreignern unserer Serenity losschippern. Wasser und Essen sind gebunkert, der Motor (Volvo Penta 2003, Bj. 88) schnurrt wie ein Kätzchen ... najaScreenshot Fugawi ein sehr großes. Die Flüsse führen nicht allzuviel Wasser, aber mit unseren 1,4m Tiefgang ist das zumindest auf Neckar, Rhein und Mosel sowieso kein Problem.

Unser Boot am Liegeplatz

Letzte Vorbereitungen

andy schaut wichtig hinter den motorEine Woche vor Start sind wir wieder in Heidelberg, vervollständigen die Ausrüstung und bunkern schon mal alles mögliche. Nächsten Samstag geht es früh los zur ersten Etappe vom Neckar auf den Rhein. Vier Wochen lang werden wir auf unserer tapferen Serenity Richtung Italien schippern.