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Schleuse für Schleuse

Ab jetzt gehts nur noch Richtung Süden. Es trennen uns ca. 1200 km und 157 Schleusen vom Mittelmeer - allerdings die erste Woche nur in Bergfahrt. Die ersten 4 Schleusen haben wir heute in Angriff genommen.
Leider ist unser Boot mit 3,30 Breite gerade zu breit für die Sportbootschleuse und daher müssen wir immer die großen Schleusen für die Berufsschiffe nehmen.
Zum Leidwesen der Schleusenwärter. Die anderen wären Automatikschleusen....
Schleuse Koblenz, Schleuse Lehmen, Schleuse Müden und zum Abendausklang Schleuse Fankel. Jeweils ca. 6,5-8,5 m Hub. Bei der "kurzen" 80 m Schleuse in Koblenz bekommen wir ganz schön das einlaufende Wasser zu spüren und sind froh um jeden Fender.
Zusätzlich halten wir uns mit dem Bootshaken von der Betonwand ab, damit der gelegte Mast, der ja einiges über das Boot hinausragt, nicht gegen die Wand knallt.
So sind wir den ganzen Tag beschäftigt....

Schleuse KoblenzSchleuse MüdenSchleuse MüdenMoselMosel

Tonne für Tonne

Die drei Schleusen den Neckar runter waren bald passiert. Wir sind früh genug gestartet, um nicht in die Sperre für die Schwimmer des Triathlons zu kommen, der an diesem Tag flussabwärts von Heidelberg stattfand. Gemächlich ging es dahin, hie und da ein Sportboot, Kies- oder Kohlefrachter. Bis zum Rhein. Kaum aus dem Neckar ausgefahren, fanden wir uns inmitten der Berufsschifffahrtneckarmuendung industrie, umgeben von gewaltigen Industrieanlagen. Die Strömung war trotz niedrigem Pegel gleich spürbar stärker und wir rasten mit wahnsinniger Geschwindigkeit den Rhein hinunter. Also mit ca. 14 km/h.

Das Manövrieren im Fahrwasser zwischen den roten und grünen Tonnen und der noch schnelleren Grossschifffahrt war bald gemeistert. Bald ändert sich die Landschaft, die Industrie muckt noch einmal mit einem Atommeiler auf, dann überwiegt das Grüne. Fischer-, Planscher-, Schwimmer- und CamperInnen geniessen den Sommertag am für uns überraschend schönen Rheinufer. Für die erste Nacht am Rhein haben wir uns einen Ankerplatz ausgesucht, dessen schmale Einfahrt laut aktuellem Pegel mit 2,8m gut Platz für unser Kielboot anpries. Die Überraschung über die unerwartete GrundberührungEinfahrt Ludwigaue am Rhein war dem Rudergänger wohl deutlich anzusehen. Auf Zuruf der erfahrenen Voreigner wurde die versandete Einfahrt mit einem kräftigen Schub überwunden und dem wohlverdienten Griller am ruhigen und sicheren Liegeplatz stand nichts mehr im Wege.

Am nächsten Morgen, diesmal weniger erschrocken, kurz über die Barre gepflügt und wieder raus auf den Rhein. Ein spannender Abschnitt wartete auf uns. Die ersten Weinberge und Hügel kündigten schon die "Gebirgsstrecke" an. ZwischFrachter vor Burg am Rheinen Bingen und St. Goar, Loreley inklusive, liegt der mythenumwobene Friedhof der Rheinschifffahrt. Oder so ähnlich. Schon wieder etwas bleich um die Nase erwartete der Rudergänger das Schlimmste. Es scheint jedoch bei Niedrigwasser geizt die Loreley mit ihren Reizen. Gut für uns, schön wars auf jeden Fall. Morgen geht es weiter die Mosel flussaufwärts. Endlich Richtung Süden.

Auf zur ersten Etappe

Morgen werden wir unsere ersten Flusskilometer hinter uns bringen, die ersten Schleusen gleich dazu. Von Ziegelhausen bei Heidelberg werden wir gemeinsam mit den lieben Voreignern unserer Serenity losschippern. Wasser und Essen sind gebunkert, der Motor (Volvo Penta 2003, Bj. 88) schnurrt wie ein Kätzchen ... najaScreenshot Fugawi ein sehr großes. Die Flüsse führen nicht allzuviel Wasser, aber mit unseren 1,4m Tiefgang ist das zumindest auf Neckar, Rhein und Mosel sowieso kein Problem.

Unser Boot am Liegeplatz

Letzte Vorbereitungen

andy schaut wichtig hinter den motorEine Woche vor Start sind wir wieder in Heidelberg, vervollständigen die Ausrüstung und bunkern schon mal alles mögliche. Nächsten Samstag geht es früh los zur ersten Etappe vom Neckar auf den Rhein. Vier Wochen lang werden wir auf unserer tapferen Serenity Richtung Italien schippern.

Bald geht's los

... vom Neckar ans Mittelmeer.